Konzept

Das Konzept vom Wichtelhaus e. V.

I. Pädagogische Konzeption

Das „Wichtelhaus“ ist eine familienergänzende Einrichtung, dessen Ziele sind:
– Kindern die Möglichkeiten geben, unter Kindern zu sein, gemeinsam zu
   spielen und zu lernen
– für Eltern und Kinder ein Ort der Begegnung sein
   in fundierter pädagogischer Arbeit verwirklicht werden. Es werden dabei 4 große      Bereich definiert.

I.1. Sozialer Bereich
– Suche nach Konfliktlösungsmodellen
– Erlernen von Kritikfähigkeit im positiven und negativen Sinn
– Soziale Kontakte mit anderen Kindern suchen
– Entwicklung von Selbstbewusstsein, Selbständigkeit und Selbstvertrauen
– Erlernen einfacher Regeln der Gemeinschaft
– Entwicklung von Durchsetzungsvermögen, bzw. zurückstecken lernen
– Vermittlung von Werten und Normen
– Gefühle erleben und ausleben
– Umweltbewusstsein fördern (Papier, Glas, Plastik)

I.2. Musisch-Kreativer Bereich
– Entfaltung im Freispiel
– Einüben im Rollenspiel
– Mut zum Ausprobieren von Materialien und Farben machen
– Leben mit Traditionen im Jahreslauf (Feste feiern)
– Experimentieren mit Klängen mittels traditioneller und
   selbsthergestellter Instrumente
– Ausprobieren von Rhythmen, Liedern, Tänzen
– Phantasie ausleben

I.3. Kognitiver Bereich
– Konzentrationsübungen, KIM-Spiele, Lernspiele, Regelspiele
– Experimentieren mit verschiedenen Bausystemen
– Lernen und Unterscheiden von Formen, Farben, Größen, Gewichten
– Wahrnehmungstraining sowohl akustisch wie visuell
– Sprachförderung mittels Bilderbüchern und Geschichten
– Lieder, Fingerspiele, Reime anhören, nachspielen
– Rollenspiele gezielt geführt
– Einüben von Gesprächsregeln (Stuhlkreis)
– die Natur entdecken (Wald, Himmel, Vögel, Tiere)

I.4. Manueller Bereich
– Schulung der Grob- und Feinmotorik durch Erlernen handwerklicher Fähigkeiten,       wie schneiden, falten, kleben, modellieren, malen, reißen
– Geschicklichkeitsübungen mit Spielcharakter
   Die Arbeitsansätze sollen auf jeden Fall bereichsübergreifend verstanden werden.      Zur Verwirklichung ist die Gruppenstärke von max. 13 Kindern, geleitet von einer      pädagogischen Fachkraft und einer Zweitkraft, oberstes Prinzip.

I.5. Motorischer Bereich  

  1. Schulung der Beweglichkeit durch hüpfen, klettern, balancieren, usw. Da wir in beiden Wichtelhäusern (Hohenbrunn und Riemerling) die jeweiligen Turnräume wöchentlich mitbenutzen können, bietet sich hier viel Möglichkeit mit den Kindern zu tanzen und zu turnen. Jede Gruppe geht pro Woche mindestens 1x für ca. 30 Minuten in den Turnraum. Dabei können die Kinder unter Anleitung und mit Hilfe der Betreuer klettern, hüpfen, balancieren, schaukeln und vieles mehr. Hin und wieder können die Kinder auch mit den Bobbycars durch aufgebaute Parcours fahren.

Das „Wichtelhaus“ geht davon aus, dass Kinder als Sozialisationspartner Kinder brauchen. Rücksicht nehmen, Teilen, aufeinander Zugehen, Fertigkeiten im manuellen, verbalen und kognitiven Bereich werden so gelernt.
Soziale Kontakte sind bereits im Vorkindergartenalter notwendig.
Handeln soll jederzeit transparent sein, damit das Kind den Sinn und das Ziel versteht.

Die pädagogischen Fachkräfte sollen den Eltern Anregungen und Aufklärung geben und sie beim Erziehungsprozess so weit wie gewünscht unterstützen. Dazu gehören u.a.
– Gespräche zwischen „Tür und Angel“
– Elternabende mit thematischem Teil
– Anerkennung der Elternmitverantwortung in organisatorischen und inhaltlichen         Teilen.

Die Elterninitiative ist weder politisch noch konfessionell gebunden. Sie ist offen für alle Kinder, ungeachtet ihrer Hautfarbe oder des sozialen Status der Eltern.


II. Aufgaben und Zielvorstellungen

II.1 Vorbemerkungen
Das geplante Vorkindergartenmodell ist ein komplexes System, das vom Krabbelalter (ca. ab dem 6. Lebensmonat) bis hin zum Kindergartenalter der Kinder reicht. Elternmitspracherecht und Kleingruppen sind die wichtigsten Ziele des „Wichtelhauses“, aus deren Verwirklichung sich die nachfolgenden pädagogischen Ansätze konstituieren.

II.2. Elternarbeit / Elternmitarbeit
Die Eltern setzen sich kontinuierlich mit den Problemen innerhalb der Gruppen auseinander, sie können jederzeit Informationen über ihr Kind erhalten und sie tauschen Erfahrungen aus. Die Eltern unterstützen uns bei Bedarf bei technisch-organisatorische Arbeit (z.B. Kontakt mit den Behörden, Regelung finanzieller Dinge, Reparaturen von Spielsachen usw.)

II.3. Kontinuität
Bereits im Krabbelalter werden erste soziale Kontakte zwischen den Kindern geknüpft. In dieser Zeit gestalten die Eltern den Ablauf der Gruppenstunden. Schon hier wird die Grundlage für die kontinuierliche Elternarbeit und Elternzusammenarbeit gelegt. Die Kinder haben die Möglichkeit, vom Säuglingsalter bis zum Kindergarten im „Wichtelhaus“ zu bleiben und altersgemäß gefördert zu werden.

II.4. Gruppengröße – Altersgemäßheit
Kleingruppen schaffen mehr emotionale Sicherheit, ermöglichen individuellere Beschäftigung mit dem einzelnen Kind, erleichtern das soziale Lernen, helfen Konflikte selbständig zu lösen und erzeugen weniger Aggressivität. Mit zunehmendem Alter wird die Kontaktfähigkeit größer, werden die Interessen differenzierter und die Kommunikation besser. Deshalb ist es zwar möglich, die Anzahl der Kinder in den Gruppen sowie die Häufigkeit der Spielstunden vom Krabbelalter bis zum Kindergartenalter zu erhöhen, aber trotzdem wichtig, altersentsprechende Kleingruppen zu belassen.

II.5 Integration von / Offenheit für Randgruppen
Aufgrund der geplanten Kleingruppen können wir auch das Ziel verwirklichen, einige Kinder aufzunehmen, die einer besonderen Förderung bedürfen. Wir können so der häufigen Isolation von Randgruppen entgegenwirken und einen offenen zwischenmenschlichen Umgang fördern.


III. Durchführung

III.1. Eltern-Kind-Gruppe bzw. betreute Eltern-Kind-Gruppe
Alter: ab Krabbelalter (ca. ab dem 6. Lebensmonat) bis 2 Jahre gemeinsam mit Vater oder Mutter
Gruppengröße: 10 Kinder
Öffnungszeiten: ca. 2 Stunden am Vormittag bzw. Nachmittag
Personal: wird von den Eltern selbst gestellt bzw. ein pädagogische Fachkraft leitet die Gruppe

III.2. Betreute Gruppe

III.2.1. Betreute Gruppe (ohne Elternteil)
Es wurden 5 feste Gruppen mit Betreuung eingerichtet, 

Die Gruppen finden immer vormittags statt.

Alter: 2 bis 4 Jahre
Gruppengröße: max. 13 Kinder
Öffnungszeiten: 8.30 – 12.00 Uhr
Gruppe A: Montag, Mittwoch und Freitag (in Hohenbrunn, West I und West II)
Gruppe B: Dienstag und Donnerstag (in West I und West II)

Eine Frühbetreuung ab 8.00 Uhr wird zudem in den jeweiligen Gruppen angeboten.

Personal:

1 pädagogische Fachkraft
1 Zweitkraft pro Gruppe

III.2.2 Elternmitwirkung
Eine aktive Mitarbeit aller Eltern ist hin- und wieder notwendig, z. B. bei Festen und Ausflügen.
Probleme und Wünsche werden gemeinsam mit dem Betreuungspersonal besprochen.